Verkehrsbelastung in der Gerberstraße

Anbei ein interessanter Artikel der Heilbronner Stimme zur Verkehrssituation in der Gerberstraße, abrufbar unter folgendem Link:
https://www.stimme.de/heilbronn/nachrichten/stadt/lokales/Loesungen-fuer-die-Verkehrsbelastung-in-der-Gerberstrasse;art140895,4074417

Die FDP-Gemeinderatsfraktion hat sich umfassend mit der Thematik beschäftigt. Dies wird im Artikel leider nur ansatzweise wiedergegeben. Den Volltext unserer Antworten reichen wir hier nach:

Wie stufen Sie die Verkehrsbelastung für die Anwohner in der Gerberstraße ein (Verdopplung der Kfz-Zahl binnen eines Jahres)?

Die Verkehrsentwicklung in der nördlichen Innenstadt, insbesondere in der Gerberstraße, die in Folge der Schließung der Kranenstraße dramatisch zugenommen hat, ist für die qualitätsvolle Weiterentwicklung des Quartiers kontraproduktiv und für die unmittelbar betroffenen Anwohner inakzeptabel.

Was sollte/müsste nach Ihrer Überzeugung konkret passieren, um eine Verbesserung der Situation zu erreichen? (gibt es auch „kleinere“ Maßnahmen, die helfen könnten?)

Die jetzt eingetretene Zunahme ist in erster Linie der (temporären und versuchsweisen) Schließung der Kranenstraße für die Zeit bis nach der Bundesgartenschau geschuldet. Die Diskusson über die weitere Entwicklung muss daher auch vor dem Hintergrund der Erreichbarkeit der Innenstadt aus dem Norden einerseits, vor allem aber auch aus der Verträglichkeit der gewünschten qualitätsvollen Entwicklung der nördlichen Innenstadt als Wohn-, und Flanierquartier mit Einzelhandel, Gastronomie und Kleingewerbe andererseits geführt werden. Wir verkennen dabei nicht, welche erhebliche Aufwertung die Kraneninsel durch die Schließung der Kranenstraße und den Bau der Experimenta erfährt und weiter erfahren wird. Insoweit stellt für uns eine Verlegung der Kranenstraße auf die westliche Seite des Wilhelmkanals eine gute und vernünftige Lösung dar. Nachdem auch seitens der Experimenta der Wunsch geäußert wurde, auf eine Wiederöffnung der Straße auf der Kraneninsel zu verzichten, erscheint auch eine Cofinanzierung grundsätzlich denkbar. Hier fordern wir die Verwaltung auf, die bestehenden Pläne weiter fortzuschreiben und mit den möglichen Partnern in konkrete Gespräche einzutreten.

Um allerdings eine ungewollte, nachteilige Entwicklung der nördlichen Innenstadt zu vermeiden, müssen auch kurzfristig wirksame Maßnahmen erfolgen. So muss es unser generelles Ziel sein, Such- und Durchgangsverkehr zu vermeiden. Ein modernes und zeitgemäßes Verkehrsleitsystem (digitalisiertes Verkehrsmanagement) ist hier dringend geboten und sinnvoll. Auch eine (versuchsweise) Änderung des Verkehrsabflusses im Kreuzungsbereich Gerber-/Kram- und Kaiserstraße in Verbindung mit einem solchen Verkehrsleitsystem könnte entzerrende Wirkung haben. Schließlich könnte eine Einfahrt aus Norden über die Schaeuffelenstraße in die Gerberstraße unter Aufzeigen der Alternativen (u.a. Parkhaus Bollwerksturm, Führung über Hafenstraße) unterbunden werden. Die von uns wiederholt und vehement geforderte Sanierung und Aufwertung der Turmstraße könnte schließlich auch zu einer Aufwertung des Quartiers im Bereich zwischen K3 und dem Hafenmarktturm führen.

Im April beginnt die Buga. Da werden – trotz ausgewiesener Parkflächen für Besucher an zwei Standorten im Norden und Westen der Innenstadt – auch deutlich mehr Besucher in die Innenstadt fahren (z.B. aus Richtung Osten, aus Süden, Buga-Besucher, die doch gleich in die Innenstadt fahren, man kann es Ihnen ja nicht verbieten). Sollte/Müsste man nicht jetzt in den nächsten Monaten bis Weihnachten Maßnahmen auf den Weg bringen über den Gemeinderat, um eine (Zwischen-)Lösung zu erreichen? Was tut Ihre Fraktion konkret, um eine rasche Lösung in der Gerberstraße zu erzielen?

Wir stehen mit Anwohnern und Gewerbetreibenden in der nördlichen Innenstadt im Gespräch und greifen die Vorschläge, die konstruktive Kritik auf. Bezüglich möglicher kurzfristiger Maßnahmen haben wir beantragt, dass die Verwaltung die Möglichkeiten einer Verkehrsberuhigung in der nördlichen Innenstadt in einer Drucksache darlegt und diese Maßnahmen bewertet, damit auf dieser Basis der Gemeinderat schnellwirkende und hilfreiche Maßnahmen bescheiden kann. Im Hinblick auf die BUGA wollen wir die aktuelle Planung im Bauausschuss beleuchten um zu erörtern, wo ggf. Verbesserungsbedarf erkennbar wird.

Bezüglich mittel- bis langfristiger Maßnahmen werden wir diese nach Vorlage des Haushaltsentwurfs im Rahmen unserer Fraktionsklausur diskutieren und sodann geeignete Anträge einbringen. Die genannten Forderungen (Verlegung Kranenstraße, digitales Verkehrsmanagement, Sanierung Turmstraße usw.) liegen dabei klar im Fokus.