Nico Weinmann kritisiert Schienenverkehrs-Management des Verkehrsministeriums
„Ganz unverblümt gibt das Verkehrsministerium zu, dass die Menschen entlang der Frankenbahn die Lückenbüßer für die Versäumnisse der Landesregierung bei der Ausschreibung des Schienenverkehrs sein sollen“, ärgert sich der Heilbronner Landtagsabgeordnete Nico Weinmann (FDP) über die entsprechende Auskunft aus Stuttgart auf eine Anfrage. Dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jochen Haußmann, war dabei mitgeteilt worden, dass man sich im Ministerium durch den Einsatz eines anderen Anbieters auf der Linie RE8 eine Stabilisierung der Leistung des seit Ende 2019 hier tätigen Anbieters auf dessen anderen Linien erhofft.
Besonders betroffen von Zugausfällen – im Januar wurden 360 und im Februar sogar 430 gezählt – war der Berufsverkehr auf der Relation zwischen Lauda-Königshofen, Heilbronn und Stuttgart. Für diese Strecke werden daher zusätzliche Fahrzeuge gesucht. „Mit gebrauchtem Wagenmaterial und dem damit einhergehenden Qualitätsverlust müssen nun die Bahnkunden auf der Frankenbahn die Versäumnisse des Verkehrsministeriums auslöffeln“, findet Weinmann und gibt zudem zu bedenken: „Darüber hinaus ist fraglich, wer den angestrebten Ersatzbetrieb angesichts der Laufzeit von nur 2 Jahren leisten soll.“
Auch die angestrebten Fahrgastkapazitäten sieht der Abgeordnete noch lange nicht erreicht: „Das neue Abstandsbedürfnis durch die Coronapandemie erfordert eigentlich eine Ausweitung des Platzangebots, doch mit den seitens der Regierung als Beitrag zur Entspannung der Situation benannten fünfteiligen Fahrzeugen ist nicht einmal die vertragliche Sollgröße für die Frankenbahn erreicht“, merkt Nico Weinmann an und betont: „Ich habe es kürzlich erst gesagt und ich kann es an dieser Stelle nur wiederholen: Die Abschaffung der Doppelstockwagen war ein Fehler. Wenn das der Beitrag des Ministeriums zur versprochene Mobilitätswende ist, dann schwant mit Böses.“