Eppingen – Zum 25. Mal lud der Stadt- und Kreisverband Heilbronn der Freien Demokraten zum Liberalen Dreikönig in den Ahnenkeller der Palmbräu-Brauerei in Eppingen ein. Hauptredner war der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Dr. Florian Toncar aus Böblingen.
Das Format und die Beiträge trafen auf positive Resonanz: Im prall gefüllten Ahnenkeller durfte der neu gewählte Vorsitzende der Eppinger Liberalen, Norbert Schüller, unter anderem die Bürgermeister der Städte Eppingen, Klaus Holaschke, Leingarten, Ralf Steinbrenner, und Schwaigern am Heuchelberg, Sabine Rotermund, begrüßen.
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und rechtspolitische Sprecher der Landtagsfraktion, Nico Weinmann aus Heilbronn, blickte zunächst auf die für Heilbronn und die gesamte Region Heilbronn-Franken erfreuliche Bundesgartenschau zurück um sodann aus der Landespolitik zu berichten. Kritisch merkte Weinmann mit Blick auf den kurz vor Weihnachten verabschiedeten Staatshaushalt anhand zahlreicher Beispiele an, dass die grün-schwarze Landesregierung weit hinter den Möglichkeiten geblieben ist und anstelle konsumtiver Wahlgeschenke besser mit zielgenauen Investitionen in Infrastruktur und Innovationen Baden-Württemberg fit für die Zukunft hätte machen sollen. Schließlich kündigte Weinmann unter Beifall an, dass er zur Landtagswahl im kommenden Jahr wieder für den Wahlkreis Heilbronn antreten wolle.
Der Kreisvorsitzende Michael Link sowie Gastredner Dr. Toncar, beide Mitglieder des Deutschen Bundestages, nahmen in ihren Beiträgen eine Einordnung der Politik in nationaler und internationaler Perspektive vor. Finanzpolitiker Toncar nahm beispielsweise die sozial nachteiligen Aspekte übermäßiger Steuerwünsche auf Bundes- und Landesebene in den Blick. Er kritisierte unter anderem die schleppende Abschaffung des Solidaritätszuschlags, der erst 2021 teilweise zurückgefahren werden soll, obwohl sein Verwendungszweck, der Solidarpakt II, mit Jahresbeginn ausgelaufen ist. Außerdem forderte Toncar eine Entlastung beim Grunderwerb für eigenen Wohnraum, um mehr Menschen den Kauf eines Eigenheims zu ermöglichen.
Der ehemalige Staatsminister im Auswärtigen Amt Michael Georg Link betonte die Bedeutung einer verlässlichen und einheitlichen wertebasierten Politik in Deutschland und Europa angesichts globaler Risiken wie der bis in die Reihen der EU greifenden Einflussnahme Chinas oder der unberechenbaren Außenpolitik von US-Präsident Trump. Link bedauerte dabei die fehlende Rolle Deutschlands angesichts der Zurückhaltung von Bundeskanzlerin Merkel in wichtigen Fragen sowie des bei unseren Partnern als Leichtgewicht wahrgenommenen Außenministers Maas.